Hintergrundinformationen zu den Schlagwörtern

Beziehungsfähigkeit

Zunehmend standen gemeinsame Spiele im Mittelpunkt. In den ersten Projektwochen zeigten sich deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Während die Mädchen sehr schnell vor allem Rollenspiele mit anderen Mädchen zusammen entwickelten, fehlte den Jungen das Spielmaterial als Anlass, um mit anderen in Kontakt zu kommen. Jungen versuchten häufiger die Leere zu umgehen, indem sie sich auf neue Materialien stürzten und ununterbrochen sägten, hämmerten, bauten und Dinge herstellten.

Nach einigen Wochen löste sich dieses geschlechtsstereotype Verhaltensmuster in den Gruppen auf oder wurde zumindest schwächer, ohne dass die Erzieherinnen aktiv eingegriffen hätten. Durch die veränderten Spielsituationen traten individuelle Eigenschaften, Stärken und Schwächen gegenüber geschlechtsstereotypischen in den Vordergrund. Nach einigen Wochen beobachteten die Erzieherinnen, dass Jungen häufiger an Rollenspielen beteiligt waren als sonst und auch in für sie "untypische" Rollen schlüpften. Mädchen wurden vermehrt bei handwerklichen Tätigkeiten gesehen und "arbeiteten" mit Jungen im Team an Gestaltungsideen. Den Erzieherinnen viel auch auf, dass jüngere, schüchterne oder ängstliche Kinder in dieser Zeit "aufblühten" und einen Platz in der Gruppe fanden.

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