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Die Rolle der Erwachsenen

"Im Morgenkreis, der bis zum "Spielzeugfreien Kindergarten", von den Erwachsenen geleitetet wurde, haben wir versucht, uns ganz zurückzuziehen und nur die Kinder Themen und Gespräche regeln zu lassen. Einige haben diese Zeit, diesen Platz für ihre Wichtigkeiten beansprucht, andere dagegen haben sich überhaupt nicht geäußert. Ich hatte oft den Eindruck, sie lassen alles an sich vorüberziehen ohne Spaß und Interesse.

Als wir diese Situation nicht mehr aushalten konnten, führten wir die Wäscheklammer, als Kommunikationshilfsmittel ein. Wir legten eine Klammer in die Mitte des Kreises und wer etwas zu erzählen oder berichten hatte, durfte sich die Klammer nehmen, sie bei sich anstecken und los ging es. Das klappte nicht so gut wie wir anfangs meinten, denn wieder die gleichen Redner stürmten in die Mitte und kämpften um die Klammer. Das war so nicht geplant.

Also war die neue Regel, die Klammer geht im Kreis herum, wer etwas zu sagen hat steckt die Klammer an und wer nicht, gibt sie einfach weiter. Als auch jetzt noch die selben Kinder ewig erzählten, andere gar nichts, keiner protestierte, wenn die Geschichten endlos waren und alles tolerierten bzw. sich ausklinkten waren wir Erzieherinnen wieder ungeduldig und haben diesen Punkt angesprochen. Die Kinder stellten dann selber Regeln auf, wie wir diese Situation verändern können:
Nur wenn man echt etwas zu erzählen hat, soll man sich die Klammer behalten. Nur eine Geschichte pro Kind und Morgenkreis, aber die vollständig. Wenn eine Geschichte zu lange dauert, soll man es sagen, dann muss die Geschichte verkürzt oder abgebrochen werden. Das klappt recht gut und trotzdem finde ich es schade, dass ich von einigen Kindern im Morgenkreis gar keinen Kommentar mehr höre."

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