FAQ
- häufig gestellte Fragen Hier werden einige der erfahrungsgemäß häufigsten Fragen zum Projekt "Spielzeugfreier Kindergarten" beantwortet Entnommen aus dem Elterninfo zum Projekt "Spielzeugfreier Kindergarten" |
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![]() ![]() Zeug zum Spielen ist für Kinder sicher wichtig, kann die Kreativität fördern und gehört selbstverständlich zu ihrer Lebenswelt. Eine Überhäufung mit Spielzeug, Konsumgütern und Freizeitangeboten kann aber auch dazu führen, daß Kinder zu wenig Gelegenheit haben, "zu sich zu kommen", ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren, ihre eigenen Ideen und Phantasien zu entwickeln. Das Projekt "Spielzeugfreier Kindergarten" richtet sich also nicht gegen Spielzeug. Die Herausnahme des Spielzeugs und der Spielangebote von Erwachsenen für einen begrenzten Zeitraum ist die Methode, eine Situation zu schaffen, in der Kinder Erfahrungen mit ihren Möglichkeiten und Grenzen machen können, in der sie sich im geschützten Rahmen des Kindergartens "ausprobieren" können. |
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![]() ![]() In der Suchtforschung gibt es viele Hinweise darauf, daß Menschen, die vielfältige Lebenskompetenzen entwickelt haben, die mit ihren Stärken und Schwächen umgehen können, die Handlungsalternativen selbst entwickeln können, deutlich weniger suchtgefährdet sind als Menschen, die dies nicht können. Lebenskompetenzen sind "Schutzfaktoren" gegen Sucht. |
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![]() Aus den Erfahrungen der zahlreichen durchgeführten Projekte hat sich gezeigt, daß die Kinder und die Erwachsenen viel Zeit brauchen, sich auf die neue Situation einzustellen. Spielideen müssen Zeit haben sich zu entwickeln. Oft war es so, daß die 3 Monate, die den Erwachsenen vor dem Projekt als sehr langer Zeitraum erschien, viel zu schnell vorbei waren, weil die Kinder noch so viele Ideen verwirklichen wollten (was sie dann natürlich trotz des wieder vorhandenen Spielzeugs nach dem Projekt auch können). |
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![]() Der "Spielzeugfreie Kindergarten" ist ein Projekt, das für den pädagogisch gesicherten Rahmen des Kindergarten entwickelt wurde. Manche Kinder wollen diese Situation auch zu Hause herstellen, dann sollte dies ermöglicht werden. Für andere Kinder wiederum sind Kindergarten und Elternhaus verschiedene Lebenswelten, hier sollte die Situation des Kindergartens nicht künstlich übertragen werden. |
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![]() Während der spielzeugfreien Zeit sollten die Kinder kein vorgefertigtes Spielzeug von daheim mitbringen. Die Kinder können aber Material und Werkzeug mitbringen. Auch diese Initiative sollte von den Kindern und nicht den Erwachsenen ausgehen. |
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![]() In den Grundschulen werden keine fertig ausgebildeten Kinder erwartet, sondern Kinder, die mit der für sie neuen Situation zurechtkommen. Im "Spielzeugfreien Kindergarten" werden Fähigkeiten gefördert, die für Schulkinder zumindest ebenso wichtig sind wie Fertigkeiten wie Schreiben, Lesen usw. Spielen, vor allem freies Spielen, ist für Kinder Lernen und Förderung von praktischen Fertigkeiten wie z.B. Feinmotorik und Konzentration. Das Projekt fördert ebenso, wie in der wissenschaftlichen Begleitstudie bestätigt, wichtige Kompetenzen wie:
Ohne diese elementaren Fähigkeiten und eine altersgemäße soziale Kompetenz kann ein Kind im Schulalltag nur schwer bestehen, auch für das weitere Leben sind sie von entscheidender Bedeutung. |
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![]() Langeweile auch einmal auszuhalten, ist durchaus im Sinne des Projektes. Kinder sollen ja lernen, aus der Unzufriedenheit mit einer Situation heraus, Lösungen selbständig zu entwickeln und nicht durch Ersatzangebote der Situation auszuweichen. Dies können Kinder jedoch nicht lernen, wenn Erwachsene bei jedem Anzeichen von Langeweile bei Kindern sofort mit Unterhaltungs- oder Spielangeboten eingreifen. Auch im späteren Leben ist nicht immer jemand da, der uns sofort Frustrationen aus dem Wege räumt. ![]() Daß Kinder einmal nicht in den Kindergarten gehen wollen, kommt nach unserer Erfahrung in der spielzeugfreien Zeit nicht häufiger vor als im normalen Kindergartenalltag auch. Sollte dies jedoch der Fall sein, ist es immer wichtig, daß Sie mit dem Kind und den ErzieherInnen zusammen nach den Ursachen suchen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. ![]() |